Dass ein Dispokredit nicht die günstigste Form der Finanzierung ist und üblicherweise mit höheren Kosten einhergeht, ist den meisten Verbrauchern durchaus bewusst. Dennoch greifen sie oftmals auf diese Option zurück, weil sich ihnen schlichtweg keine Alternative bietet. Nicht selten tappt man dann in die sogenannte Dispo-Kredit-Falle und zahlt trotz des allgemein niedrigen Zinsniveaus hohe Dispozinsen.
Gesetzesentwurf soll Dispo-Falle entschärfen
Wie aus einem aktuellen Bericht auf „deutsche-wirtschafts-nachrichten.de“ hervorgeht, hat die deutsche Bundesregierung nun einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der zu einer gewissen Entschärfung der drohenden Dispo-Kredit-Falle beitragen soll. So sollen Banken künftig dazu verpflichtet werden, auf ihre Kunden mit Dispokredit zuzugehen und ihnen Alternativen aufzuzeigen, sofern diese den Kontoüberzug mindestens sechs Monate zu durchschnittlich 75 Prozent in Anspruch nehmen. Auch in Zusammenhang mit einer geduldeten Überziehung über drei Monate, die sich auf mehr als 50 Prozent der monatlichen Eingänge beläuft, ist demnach das Kreditinstitut gefordert.
Speziell für Menschen, die sich überhaupt nicht bewusst machen, dass es günstigere Alternativen zum Dispo gibt, dürfte eine entsprechende Gesetzesänderung große Vorteile bringen. Die Bundesregierung widmet sich im Zuge dessen dem Verbraucherschutz und will vermeintlicher Abzocke effektiv entgegenwirken. Dazu soll auch die Pflicht beitragen, online übersichtlich über die Höhe der Zinsen für Dispositionskredite zu informieren. Bankkunden sollen so leichter einen Vergleich durchführen können.
Wie auf „stuttgarter-zeitung.de“ zu lesen ist, wird schon jetzt Kritik an dem Gesetzesentwurf laut. Demnach wäre es mitunter auch eine Option gewesen, die Dispo-Zinsen an die allgemeinen Kreditzinsen zu koppeln und beispielsweise festzulegen, dass diese nur einen bestimmten Prozentsatz höher ausfallen dürfen. Zudem sei ein klassischer Ratenkredit oftmals keine adäquate Alternative zu einem Dispo, denn dessen Vorteile sind die kurzfristige Verfügbarkeit und hohe Flexibilität. Als Verbraucher sollte man sich somit fragen, ob der Dispo die richtige Wahl ist oder eine Umschuldung die bessere Option wäre.