Ein Rechtsstreit erweist sich für die meisten Menschen als immense Belastung und wird demnach im Allgemeinen als große Last empfunden. Wenn zu dem ohnehin vorhandenen psychischen Druck noch finanzielle Sorgen hinzu kommen, ist die Not besonders groß. Unabhängig davon, ob man im Recht oder Unrecht ist, muss man erst einmal seine eigenen Anwaltskosten tragen und zudem am Ende vielleicht auch noch für die Gerichtskosten aufkommen, je nachdem, wie der Richter entscheidet.
Ob man nun auf der Anklagebank sitzt oder sein Recht durchsetzen möchte, zuerst einmal ist ein Rechtsstreit eine kostspielige Angelegenheit. Selbst wenn es zu keinem Gerichtsverfahren kommt und man lediglich die Dienste eines Rechtsanwalts in Anspruch nimmt, können die Kosten recht schnell in die Höhe steigen. Nichtsdestotrotz führt oftmals kein Weg an einer juristischen Auseinandersetzung vorbei, sodass man die dadurch entstehenden Kosten wohl oder übel hinnehmen muss.
Eine Rechtsschutzversicherung kann hier jedoch Abhilfe schaffen und verspricht Versicherungsschutz gegen die Kosten, die durch die Inanspruchnahme eines Rechtsanwalts oder im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens anfallen. Bei einer Rechtsschutzversicherung handelt es sich um eine privatrechtliche Versicherung, die Verbrauchern die Möglichkeit gibt, ihre rechtlichen Interessen ohne Angst vor horrenden Kosten wahrzunehmen.
Leistungsumfang der Rechtsschutzversicherung
Im Allgemeinen variiert der Leistungsumfang der Rechtsschutzversicherung von Versicherung zu Versicherung. Dennoch existieren gewisse Gemeinsamkeiten, die alle Rechtsschutzversicherungen ausmachen. So werden durch solche Versicherungen Gerichtskosten, Zeugengelder, Sachverständigenhonorare und die gesetzlichen Anwaltshonorare eines frei wählbaren Rechtsanwalts übernommen. Darüber hinaus deckt eine Rechtsschutzversicherung ebenfalls die Kosten des Gegners ab, sofern der Versicherungsnehmer diese zu tragen hat.
Des Weiteren können auch die Kosten für eine Rechtsberatung in der Rechtsschutzversicherung inkludiert sein. Einige Versicherer übernehmen außerdem auch die Kosten für eine etwaig fällige Strafkaution des Versicherungsnehmers. Wer eine Rechtsschutzversicherung abschließen möchte, sollte daher im Vorfeld gründlich recherchieren und verschiedene Rechtsschutzversicherungen miteinander vergleichen, um so das beste Angebot zu finden.
Bis zu welcher Höhe diese Kosten von der Rechtsschutzversicherung übernommen werden, ist im Wesentlichen davon abhängig, wie die Deckungssumme vertraglich definiert wurde. In den meisten Fällen liegt diese bei 250.000 Euro je Rechtsfall und erweist sich als vollkommen ausreichend, selbst wenn der Rechtsstreit durch zwei Instanzen geht. Höhere und niedrigere Deckungssummen sind aber ebenfalls möglich, sodass Interessenten vor dem Abschluss einer Rechtsschutzversicherung die Versicherungsbedingungen genau studieren und überprüfen sollten, ob die jeweilige Deckungssumme nicht zu niedrig angesetzt ist.