Was ist Frugalismus und was ist der Unterschied zu Minimalismus und Fire?
Frugalismus ist ein Lebensstil, der sich darauf konzentriert, möglichst sparsam und bescheiden zu leben. Die Idee hinter Frugalismus ist es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und zu versuchen, unnötige Ausgaben zu vermeiden, um mehr Freiheit und finanzielle Sicherheit zu erreichen. Dazu gehören zum Beispiel das Minimieren von Konsum und das Vermeiden von Schulden. Frugalismus kann sowohl aus finanziellen als auch aus ökologischen Gründen praktiziert werden und kann für Menschen jeden Einkommensniveaus geeignet sein.
Frugalisten konsumieren sehr bewusst und versuchen sparsam zu leben, sie sind genügsam. Die Abgrenzung zur FIRE-Bewegung ist fließend. FIRE ist die Abkürzung von „Financial Independence & Retire Early“. Anhänger dieser Idee versuchen, in ihrer aktiven Zeit möglichst sparsam zu leben, um dann früh in Rente zu gehen und nur von Ersparnissen zu leben. Genauso möchten auch Minimalisten wenig Geld ausgeben, ihr Motiv ist aber, mit Konsumverzicht ein Gefühl von Freiheit zu erlangen. Frugalismus wurde durch den amerikanischen Blogger Mr. Money Mustache bekannt.
Wenn Sie frugal leben möchten, starten Sie am besten mit der Führung eines Haushaltsbuches, dann erhalten Sie einen Überblick über ihre Ausgaben. Die Sparsamkeit sollte in ihrem Alltag einfließen. Bei jedem Kauf stellen Sie sich die Frage: „Brauche ich das wirklich?“ Ganz wichtig: Das gesparte Geld muss gut angelegt werden.
Vorteile von Frugalismus sind:
- Finanzielle Sicherheit: Indem man sich auf das Wesentliche konzentriert und unnötige Ausgaben vermeidet, kann man mehr Geld sparen und finanzielle Sicherheit erreichen.
- Mehr Freiheit: Wenn man weniger Geld ausgibt, kann man mehr Freiheit haben, um Entscheidungen zu treffen, die einem wichtig sind, anstatt sich von Geldsorgen einschränken zu lassen.
- Bessere Kontrolle über den eigenen Lebensstil: Indem man sich bewusst für bestimmte Ausgaben entscheidet, kann man mehr Kontrolle darüber haben, wie man sein Leben gestaltet.
- Ökologischer Nutzen: Indem man weniger Konsumiert, kann man auch den ökologischen Fußabdruck reduzieren und somit einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leisten.
Nachteile von Frugalismus sind:
- Mögliche Einschränkungen: Indem man sich auf das Wesentliche konzentriert, kann man manchmal auf Dinge verzichten müssen, die einem vielleicht sonst Freude bereiten.
- Belastung durch Verantwortung: Wenn man sich für einen frugalen Lebensstil entscheidet, bedeutet das, dass man sich stärker bewusst machen muss, wie man sein Geld ausgibt und dass man vielleicht mehr Verantwortung für die Finanzen in der Familie oder im Haushalt trägt.
- Möglicherweise geringere soziale Akzeptanz: Es kann sein, dass man sich von anderen Menschen, die weniger frugal leben, ausgegrenzt fühlt oder dass man sich Sorgen macht, dass man nicht als Teil einer bestimmten sozialen Gruppe betrachtet wird.
- Einsamkeit: Indem man sich auf das Wesentliche konzentriert, kann man möglicherweise weniger Zeit mit Freunden und Familie verbringen und somit ein Gefühl der Einsamkeit entwickeln.
Doch wieviel Geld müssen Sie angespart haben, um davon für den Rest des Lebens zu zehren?
Finanziell frei sind Sie, wenn Sie über das fünfundzwanzigfache ihrer jährlichen Ausgaben verfügen. Man geht dabei von 400.000 bis 600.000 Euro aus. Vier Prozent werden jährlich verbraucht, der Rest wird weiterhin angelegt. Und das ist auch der Nachteil: Denn wieviel Geld Sie benötigen, ist immer eine Schätzsumme. Und wenn Unvorhergesehenes, wie ein Unfall passiert, oder sich das angelegtes Vermögen nicht gut entwickelt, könnte sich das Angesparte nicht ausgehen.