Erste Bank in der Schweiz führt Negativzinsen für Konsumenten ein

Trotz anhaltender Niedrigzinsphase blieben private Konsumenten bislang weitestgehend verschont, was negative Zinsen betrifft. Dass die Institute bereits seit geraumer Zeit unter der Situation leiden, wird zwar immer wieder thematisiert, doch eine Weitergabe der Negativzinsen an die Kundschaft war bislang Tabu. Zumindest in der Schweiz hat die Alternative Bank nun mit diesem Tabu gebrochen und führt laut „kurier.at“ als erste Bank in der Eidgenossenschaft negative Zinsen auf Privatkonten ein.

Alternative Bank Schweiz informiert Kunden über künftige Negativverzinsung

In einem Brief informierte das in Olten ansässige Institut seine Kunden nun über die Neuerungen, die zum 1. Januar 2016 in Kraft treten und vielen Konsumenten ganz und gar nicht gefallen dürften. Für sämtliche Alltagskonten für privaten Zahlungsverkehr werden ab dann negative Zinsen auf das Guthaben in Höhe von 0,125 Prozent fällig. Die Zeiten, in denen Guthaben belohnt wurde, scheinen somit endgültig vorbei zu sein.

Andere Konten sollen allerdings nicht betroffen sein und zumindest nicht negativ verzinst werden. Aus diesem Grund hat die Alternative Bank Schweiz selbst die Empfehlung ausgesprochen, Guthaben vom Alltagskonto auf ein Sparkonto zu transferieren, wie auf „derstandard.at“ zu lesen ist.

Privatkunden, die über Einlagen von 100.000 Franken und mehr verfügen, müssen mit einem Negativzins von 0,75 Prozent rechnen. Bei Vereinen liegt die betreffende Grenze bei 500.000 Franken, während für Geschäftskunden der Alternativen Bank Schweiz eine Schwelle in Höhe von einer Million Franken gelten soll. Die Nachricht, dass die Gebühren für Einlage- und Alltagskonten angehoben werden, dürfte Kunden der ABS ebenso wenig gefallen. Diese sollten gegebenenfalls die Anlageberatung des Instituts konsultieren und im Zuge dessen gemeinsam mit den Beratern der Bank erörtern, inwiefern die Negativzinsen vermieden werden können. Der Transfer von Guthaben auf ein Sparkonto ist nur eine der verschiedenen Möglichkeiten. Für so manchen Kunden dürfte der Wechsel zu einer anderen Bank die letzte Konsequenz sein.