In Deutschland, Österreich und vielen weiteren Industrieländern ist es durchaus üblich, dass bei der Geburt eines Kindes ein Sparbuch für dieses angelegt wird. Initiatoren können die Großeltern, Tanten und Onkel oder auch die Eltern sein, die die zu besonderen Anlässen etwas auf das Sparkonto einzahlen, über das das Kind später verfügen kann. Kinder wachsen hierzulande demnach häufig mit einem eigenen Sparbuch auf und kommen schon recht früh mit Finanzdienstleistungen in Kontakt.
In vielen Entwicklungsländern sieht dies allerdings häufig anders aus. Jugendliche aus ärmeren Verhältnissen haben oftmals keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen und somit auch keine Möglichkeit, diesbezüglich Erfahrungen zu sammeln. Wie aktuell auf „heise.de“ zu lesen ist, will die panafrikanische Hilfsorganisation Praekelt Foundation aus Johannesburg in Zusammenarbeit mit der Stellar Development Foundation dieses Problem angehen und mithilfe der Digitalwährung Stellar gegensteuern.
Stellar soll einfacheren Zugang zu Finanzdienstleistungen bieten
Das auf Zahlungssoftware spezialisierte Unternehmen Stripe soll die Foundation im vergangenen Jahr mit drei Millionen Dollar ausgestattet haben. Die Finanzspritze soll das Projekt mobiles Sparbuch vorantreiben und einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe Jugendlicher am Finanzsystem leisten. Als Inspiration für das Digitalgeld soll die virtuelle Währung Bitcoin gedient haben. Die Stellar sollen ebenfalls auf einer kryptografischen Software basieren, allerdings mit kürzeren Transaktionszeiten aufwarten können. Für arme Menschen soll es so unter anderem in Sachen Kontoeröffnung oder Kredite zu erheblichen Erleichterungen kommen.
Zielgruppe des Projekts sollen arme Teenagerinnen sein, die durch Aktivitäten im sozialen Netzwerk einen Bonus in Form von Gesprächsminuten erhalten sollen, die wiederum in Stellar ausgewiesen werden. Überweisungen an andere Teilnehmer sollen ebenso wie eine Umwandlung in reales Geld möglich sein. Realisiert werden soll das Ganze mithilfe der Software Vumi, die vor allem auf SMS setzt und als Option in sozialen Netzwerken in Erscheinung treten soll. Bald soll das mobile Sparbuch verfügbar sein und auch andere Organisationen von dem Stellar-Konzept überzeugen.