Österreicher setzen auf variable Zinsen bei der Immobilienfinanzierung

Deutsche und Österreicher sprechen zwar die gleiche Sprache, mit Ausnahme einiger Besonderheiten, unterscheiden sich aber in vielerlei Dingen. Dies zeigt sich auch in der Finanzwelt, wie „format.at“ zu berichten weiß. Demnach hat es zumindest den Anschein, dass Österreicher gewissermaßen risikofreudiger wären, während die Deutschen Sicherheiten bevorzugen. Anhand der Verzinsung von Immobilienkrediten zeigt sich dies recht deutlich.

In der Bundesrepublik Deutschland wird für die große Mehrheit der Immobilienfinanzierungen bei Vertragsabschluss eine fixe Verzinsung vereinbart. Auf diese Art und Weise wollen sich Verbraucher das aktuell niedrige Zinsniveau zunutze machen und zugleich eine maximale Planungssicherheit erreichen. Entscheidet man sich für einen Immobilienkredit mit Fixzinsvereinbarung kann man schließlich bereits bei Aufnahme des Kredites genau sagen, in welcher Höhe Kreditzinsen anfallen und gezahlt werden müssen. Über einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren werden so feste Zinsen vereinbart, was den Kreditnehmer vor steigenden Zinsen bewahrt. Die Sicherheit fixer Zinsen müssen sich Kreditnehmer allerdings für gewöhnlich mit einem Aufschlag erkaufen.

Österreicher geben variablen Zinsen den Vorzug

Angesichts der Tatsache, dass die Österreicher variablen Zinsen im Rahmen der Immobilienfinanzierung eindeutig den Vorzug geben, stellt „format.at“ die Frage, ob es sich bei den Österreichern um eine Zocker-Nation handele. Experten empfehlen aktuell fixe Zinsen, da der Leitzins der Europäischen Zentralbank momentan auf einem Rekordtief liegt. Dass dieser in nächster Zeit wieder ansteigt, ist demnach mehr als wahrscheinlich. Im Rahmen des Euribors dürften somit auch die variablen Zinsen für Immobilienfinanzierungen langfristig klettern.

Die Österreicher bevorzugen nichtsdestotrotz eine variable Verzinsung. So sollen laut „format.at“ über 90 Prozent aller Immobilienkredite in Österreich mit einer variablen Verzinsung abgeschlossen werden. Folglich hoffen beziehungsweise spekulieren die Österreicher mehrheitlich, dass das Zinsniveau weiterhin niedrig bleibt. Sollte dies der Fall sein, kann man sich so zumindest rein theoretisch den Aufschlag für eine Fixzinsvereinbarung sparen. Gewissermaßen kann man die österreichischen Immobilienkreditnehmer folglich durchaus als Zocker bezeichnen.