Unternehmer und Selbständige sind immer wieder auf Fremdkapital angewiesen und wenden sich diesbezüglich für gewöhnlich an ihre Hausbank. Dies ist allerdings längst nicht immer der Fall, denn es vollzieht sich ein nachhaltiger Wandel. Laut „derstandard.at“ sind Unternehmer adäquaten Alternativen gegenüber offen und gerne auch bereit, eine anderweitige Finanzierung ins Auge zu fassen.
Kapitalmarktprodukte als alternative Finanzierungsformen für österreichische Unternehmer
In den meisten Fällen führt ein Finanzierungsbedarf Unternehmer und Selbständige zu ihrer Hausbank, denn diese kennt die Finanzen des Geschäfts und ist meist bereits seit vielen Jahren ein vertrauter Partner. Dieter Hengl aus dem Vorstand Corporate & Investmentbanking der Bank Austria sieht den Kredit daher als Ankerprodukt und wichtige Verbindung zwischen Banken und Geschäftskunden. Laut „derstandard.at“ entwickelt sich das diesbezügliche Kreditgeschäft allerdings rückläufig. Demnach stellten Kredite 2002 noch 74 Prozent der Unternehmensfinanzierungen dar, während der Anteil 2012 bei nur noch 56 Prozent lag.
Trotz abnehmender Kredite ist der Finanzierungsbedarf bei den Unternehmen keineswegs gesunken. Es zeichnet sich vielmehr ein Trend zu Alternativen ab. Vor allem Kapitalmarktprodukte haben in diesem Bereich in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen. 2002 machten beispielsweise Anleihen zehn Prozent aus und 2012 bildeten diese bereits 23 Prozent der Außenfinanzierung von Unternehmen. Anleihen sind jedoch nicht die einzigen Kapitalmarktprodukte, auf die österreichische Unternehmer verstärkt setzen. Schuldscheindarlehen sind diesbezüglich ebenfalls zu nennen und werden von vielen Unternehmern als alternative Finanzierungsform wahrgenommen.
Banken bekommen im Geschäftskunden-Bereich zunehmend Konkurrenz
Neben herkömmlichen Finanzierungsformen stellt auch das Internet eine zunehmende Konkurrenz für Banken dar. In Anbetracht der vielfältigen Optionen und simplen Vergleichsmöglichkeiten sehen sich immer mehr Unternehmer online nach einem geeigneten Kredit um, um sich auf diese Art und Weise bestmögliche Konditionen zu sichern. Die Hausbank ist somit häufig nicht mehr der erste Ansprechpartner, sondern steht einem wachsenden Wettbewerb gegenüber. Zudem erweisen sich hier virtuelle Kreditmarktplätze als neue Mitbewerber.