Stehen kostenlose Kreditkarten vor dem Aus?

Kreditkarten bieten Verbrauchern ein hohes Maß an Flexibilität und finanzieller Freiheit, denn hiermit kann man praktisch weltweit bargeldlos bezahlen und kommt zudem oftmals in den Genuss eines Kreditrahmens. Auf diese Art und Weise ist ein Höchstmaß an Unabhängigkeit gegeben, das viele Kreditkarten-Inhaber zu schätzen wissen und nicht mehr missen wollen.

Wer sich eine neue Kreditkarte zulegen möchte, hält für gewöhnlich nach attraktiven Angeboten Ausschau. Der Kreditrahmen, die Verzinsung, die Akzeptanz, etwaige inkludierte Vorteile und auch die Gebühren sind in diesem Zusammenhang entscheidend und für die meisten Menschen ausschlaggebend, wenn es um die Anschaffung einer Kreditkarte geht. Vor allem kostenlose Kreditkarten, die zumindest im ersten Jahr gebührenfrei sind, erfreuen sich großer Beliebtheit.

Neue EU-Verordnung könnte kostenlosen Kreditkarten ein Ende bereiten

Einem Bericht auf „kredit-engel.de“ zufolge hat die EU-Kommission unlängst einen Legislativvorschlag angenommen, der die Kreditkartenkosten erheblich verringern soll. Die betreffenden Kosten sollen in etwa halbiert werden, was für Verbraucher zunächst überaus positiv erscheint und auch ist. Allerdings hat dies auch eine Schattenseite, die sich erst auf den zweiten Blick offenbart.

Die anfallenden Gebühren bei Kreditkartenzahlungen werden vom Verbraucher nicht direkt, sondern in Form von Interbankenentgelten vom Händler bezahlt. Zum Teil werden diese Kosten an das Kreditkartenunternehmen weitergegeben. Werden die Interbankenentgelte für Kreditkarten nun auf maximal 0,3 Prozent beschränkt, werden sich die Kreditkarten-Herausgeber gezwungen sehen, die Gebühren zu erhöhen. Dies hätte zur Folge, dass kostenlose Kreditkarten für die betreffenden Unternehmen nicht mehr rentabel wären und somit aus dem Programm genommen werden müssten. Angesichts der neuen EU-Regelung stellt sich somit die Frage, ob kostenlose Kreditkarten vor dem Aus stehen.

Mit der Deckelung der Kreditkartenkosten will die EU zugunsten der Verbraucher handeln und diese vor horrenden Kosten für Kreditkartenzahlungen bewahren. Für Kreditkarten-Inhaber dürfte dieser gut gemeinte Ansatz allerdings mitunter ärgerlich sein, da ihnen hierdurch in Zukunft kostenlose Kreditkarten verwehrt bleiben könnten.