Niedrige Zinsen, strenge Vorschriften und hohe Kosten setzen die österreichischen Banken zunehmend unter Druck und machen es der ganzen Branche gegenwärtig schwer. Das tiefe Zinsniveau hat großen Anteil daran, dass sich die Geldinstitute zum Teil immer schwerer tun, profitabel zu arbeiten. Kredite bringen nicht mehr so viel ein und das Sparen verliert für die Konsumenten an Attraktivität.
Die strengen Vorgaben in Sachen Eigenkapital verschärfen die Situation für Europas Banken zusätzlich. Die Banken müssen demnach ihre Kosten drastisch senken, um ihre Rentabilität weiterhin zu erreichen. Da das Personal einen wesentlichen Teil der operativen Kosten verursacht, ist ein Stellenabbau in der Branche praktisch vorprogrammiert.
50 Prozent der Banken in Österreich setzen auf Stellenabbau
In der österreichischen Finanzwirtschaft herrscht gegenwärtig große Anspannung. So berichtet „kurier.at“ von einer düsteren Stimmung und unsicheren Zeiten. Im Rahmen einer von Ernst & Young durchgeführten Umfrage wurde die Situation der Institute in Österreich und in ganz Europa genauer unter die Lupe genommen. Insgesamt nahmen knapp 230 Banker aus elf europäischen Staaten an der Studie teil und lieferten ein eindeutiges Ergebnis. Zunächst zeigt sich, dass die Banken in den USA deutlich profitabler arbeiten als die europäischen Institute. Der zunehmende Konkurrenzdruck sorgt in Verbindung mit den strengen Richtlinien dafür, dass der Stellenabbau bei den Banken in Europa ein großes Thema ist.
Laut „diepresse.com“ gaben 43 Prozent der europaweit befragten Banker an, Mitarbeiter entlassen zu wollen. Die EY-Umfrage zeigte zugleich, dass in Österreich 50 Prozent der Banken auf einen Personalabbau setzen. Jeder dritte Banker gab außerdem an, dass er von einem starken Stellenabbau ausgehe. Im Gegenzug erwarten 17 Prozent der Geldinstitute in Österreich, neue Mitarbeiter einstellen zu können. Der europäische Durchschnitt liegt diesbezüglich bei 29 Prozent.
Die Studie von Ernst & Young macht also deutlich, dass die österreichischen Banken im europäischen Vergleich etwas zurückliegen und momentan hart kämpfen müssen.