Österreichische Banken benötigen mehr Kapital

Die Wirtschaftskrise hat der ganzen Welt eindrucksvoll vor Augen geführt, dass der Finanzmarkt gewisser Regeln und Sicherheitsmaßnahmen bedarf. Aktuellen Medienberichten zufolge hat das Finanzmarktstabilitätsgremium, kurz FMSG, zum 1. Juni 2015 mit einer Neuregelung reagiert. Auf „wirtschaftsblatt.at“ ist aktuell zu lesen, dass viele Banken diesen Schritt schon geraume Zeit befürchteten und darauf hofften, dass es doch anders kommen würde. Aus Sicht der Banken haben sich die Befürchtungen nun allerdings bewahrheitet, wodurch das eine oder andere Institut durchaus in Bedrängnis geraten könnte.

Bekannte Austro-Banken haben zusätzlichen Kapitalbedarf

Zum 1. Juni 2015 trat eine neue Regelung des Finanzmarktstabilitätsgremiums in Österreich in Kraft und setzt so manche Bank unter Druck. Demnach müssen die Institute eine Systemrisikopufferhöhe von drei Prozent der risikogewichteten Aktiva vorweisen können. Dies gilt für die Bank Austria, die Erste Group, RBI und RZB, wobei den Top-Instituten noch eine gewisse Schonfrist bleibt. Der neue Kapitalpuffer soll schrittweise eingeführt werden und erst ab dem 1. Juli 2016 gelten. Die Institute, die ihren Systemrisikopuffer deutlich steigern müssen, profitieren dann von der bis zum 30. Juni 2017 laufenden Übergangsregelung, die einen Kapitalpuffer von zwei Prozent vorsieht. In vollem Umfang greift dieser dann also erst ab dem 1. Juli 2017.

Im Detail sieht das Kreditstabilisierungsgremium einen Puffer in Höhe von einem Prozent zur Abdeckung der systemischen Verwundbarkeit vor. Die Erste Group, Raiffeisen Bank International, Bank Austria, Raiffeisen Zentralbank, Hypo Niederösterreich, Hypo Tirol, Bawag PSK, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Hypo Vorarlberg, Landesbank Oberösterreich und die Raiffeisen Holding NÖ-Wien sind davon betroffen. Weiterhin soll ein Puffer von zwei Prozent der risikogewichteten Aktiva das systemische Klumpenrisiko abmildern. Diesbezüglich müssen „wirtschaftsblatt.at“ zufolge die Raiffeisen Bank International, Bank Austria, Raiffeisen Zentralbank sowie die Erste Group nachbessern. Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass das FMSG die Situation weiterhin im Blick behalten will und nicht ausschließt, die empfohlene Pufferhöhe gegebenenfalls noch weiter anzuheben.