Die jüngste Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank schlägt international hohe Wellen und sorgt für Besorgnis bei vielen Verbrauchern. Während diese unter dem Franken-Kursanstieg leiden, wird der Franken für Spekulanten zu einem begehrteren Objekt. Vielen Österreichern machen die jüngsten Entwicklungen jedoch zum Teil sehr zu schaffen.
Franken-Kredite galten bisher als interessante Finanzierungsmöglichkeit und überzeugten zahlreiche Immobilienbesitzer. Diese machten sich den fixen Euro-Mindestkurs zunutze und profitierten von attraktiven Konditionen. Nun könnten sich solche Fremdwährungskredite allerdings als teure Angelegenheit erweisen. Wie auf „wirtschaftsblatt.at“ zu lesen ist, haben rund 220.000 Österreicher Franken-Kredite und dürften den gegenwärtigen Kursanstieg mit großer Sorge beobachten. Die Kosten für die Finanzierung schnellen dadurch nach oben, wodurch sich ein höherer Schuldenstand ergibt. Insgesamt beläuft sich das Volumen an Franken-Krediten in Österreich auf etwa 22 Milliarden Euro.
Kursanstieg des Franken setzt Österreich unter Druck
Der Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken hat in den vergangenen Jahren für eine gewisse Stabilität auf den Finanzmärkten gesorgt. Dass eine solche Sicherheit trügerisch sein kann, zeigt sich aktuell. Auf „wirtschaftsblatt.at“ ist zu lesen, dass der Schritt der SNB nicht nur für private Verbraucher mit schwerwiegenden Konsequenzen einhergeht. Ganz Österreich leidet mehr oder weniger stark unter der Situation. Die Aktie der Raiffeisen Bank International stürzte regelrecht ab, so dass der Börsenwert zum ersten Mal unter drei Milliarden Euro liegt.
Die Situation der Stadt Wien zeigt, dass auch die öffentliche Hand erheblich leidet. So weist die österreichische Hauptstadt einen deutlich höheren Schuldenstand auf. Die Kritik an der Wiener Finanzpolitik wird immer lauter und „orf.at“ zufolge wird der Rücktritt von Renate Brauner (Finanzstadträtin) gefordert. Für die Finanzen der Stadt Wien ist die Entkopplung der Franken vom Euro somit mit weitreichenden Konsequenzen verbunden. Kärnten und Salzburg leiden ebenfalls erheblich unter dem Schritt der Schweizerischen Nationalbank. Die Österreichische Nationalbank betonte noch einmal die Bedeutung der Maßnahmen der SNB für Österreich und soll laut „wirtschaftsblatt.at“ schon vor einigen Jahren vor den Risiken von Fremdwährungskrediten gewarnt haben.