Krise ist noch nicht ausgestanden

Eine positive Konjunktur sowie eine vielversprechende Entwicklung an der Börse erwecken den Eindruck, die Krise sei endlich ausgestanden. Mit der Pleite der US-amerikanischen Großbank Lehman Brothers 2008 nahm die Finanzkrise gewaltig Fahrt auf und hat seitdem die Weltwirtschaft fest im Griff. Im Zuge dessen wurde im Jahr 2009 die Staatsschuldenkrise im Euroraum offensichtlich und verlangte Milliardenhilfen der Europäischen Union und des IWF. Griechenland machte gewissermaßen den Anfang und ist nach wie vor eines der Sorgenkinder der EU.

Nach mittlerweile mehreren Krisen-Jahren sehnen sich die Menschen natürlich nach wirtschaftlicher Stabilität und deuten die aktuellen Konjunkturdaten und Börsenkurse dementsprechend. Auf „finanzen100.de“ ist allerdings zu lesen, dass Banken-Experte William White die gegenwärtige Lage an den internationalen Kreditmärkten überaus kritisch einschätzen soll.

Kredit-Exzesse halten an

Als früherer Chefökonom der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, kurz BIZ, verfügt William White über fundiertes Expertenwissen und warnte laut „finanzen100.de“ bereits im Vorfeld des Zusammenbruchs von Lehman Brothers vor den maßlosen Kredit-Exzessen der Banker. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen, doch die Finanzwirtschaft hat scheinbar nichts aus ihren Fehlern gelernt. William White beobachtet ein ähnliches Verhalten an den Kreditmärkten, stuft die momentanen Kredit-Exzesse allerdings schlimmer als zuvor ein, wie auf „finanzen100.de“ zu lesen ist.

Verschuldung nimmt weiter zu

In Relation zum jeweiligen Bruttoinlandsprodukt habe sich die Verschuldung privater und öffentlicher Haushalte in den Industrieländern deutlich erhöht und sei um satte 30 Prozent gestiegen. Dies gab White „telegraph.co.uk“ gegenüber an und machte so deutlich, dass die Exzesse der Kreditwirtschaft noch ausufernder geworden seien. White beurteilte das globale Finanzsystem dem „Telegraph“ gegenüber als äußerst instabil und mahnte, dass die fünf Jahre seit der Lehman-Pleite vergeudet wurden, schließlich hätte die Welt nachhaltige Lösungen für die Krise erarbeiten müssen. Stattdessen ist die Weltwirtschaft in eine Abhängig von billigem Geld gerutscht, während sich die Zinsen in einer Abwärtsspirale befänden.