Franken-Kredite verzeichnen Rückgang in Österreich

Insbesondere in Österreich waren Franken-Kredite eine populäre Form der Fremdwährungsfinanzierung. Viele Konsumenten haben sich für Kredite in Schweizer Franken entschieden und wähnten sich so im Vorteil. In den vergangenen Monaten zeigte sich allerdings, dass ein solcher Fremdwährungskredit auch mit einigen Risiken einhergeht.

Boom der Franken-Kredite in Österreich ist vorbei

Zunächst erlebten die Franken-Kredite in Österreich allerdings einen regelrechten Boom. Die Krise ließ den Schweizer Franken als besonders attraktiv erscheinen, weshalb sich zahllose Österreicher für einen entsprechenden Fremdwährungskredit entschieden. Im Zuge dessen stieg die Kreditschuld, was per se schon eine Erhöhung des Risikos bedeutet. Wie auf „diepresse.com“ zu lesen ist, sah sich die Finanzmarktaufsicht daraufhin gezwungen, einzugreifen. So folgte im Herbst des Jahres 2008 eine Sperre für die Neuvergabe, was einen Rückgang um über 47 Prozent bei den Fremdwährungskrediten bewirkte.

Gegenwärtig machen Fremdwährungskredite 18,3 Prozent aller Finanzierungen privater Haushalte in Österreich aus. Als der betreffende Boom seinen Höhepunkt erreicht hatte, lag dieser Wert bei rund 32 Prozent.

Trotz des Rückgangs der Franken-Kredite nimmt Österreich in dieser Hinsicht europaweit eine Spitzenposition ein. All diejenigen, die noch über Kredite in Schweizer Franken verfügen, kamen Anfang 2015 kräftig ins Schwitzen. Die Schweizer Notenbank beendete die Wechselkursdeckung überraschenderweise zum 15. Januar 2015, so dass der Schweizer Franken im Vergleich zum Euro kräftig stieg. Laut „wirtschaftsblatt.at“ belief sich die Aufwertung allein im ersten Quartal 2015 auf rund 58 Prozent. Im Zuge dessen wurde bei zahlreichen Fremdwährungskrediten eine sogenannte Stopp-Loss-Order ausgelöst, um das Risiko zumindest in Grenzen zu halten.

Ursprünglich sollten die Stopp-Loss-Orders das Verlustrisiko begrenzen, konnten diese Wirkung im Januar allerdings nicht entfalten. Dafür ist der plötzliche und rasante Kurssturz verantwortlich. Aktuellen Medienberichten zufolge sind einige Konsumentenschützer nun der Meinung, die betroffenen Kreditnehmer könnten ihren Banken gegenüber Ansprüche geltend machen. Auf „wirtschaftsblatt.at“ wird davon berichtet, dass schon die ersten Klagen angestrebt wurden.