Verbraucher, die sich an die Bank ihres Vertrauens wenden, um einen Kredit aufzunehmen, sind von der Entscheidung des Instituts abhängig. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass wirtschaftliche Aspekte hierbei ausschlaggebend für die Beurteilung der Kreditwürdigkeit sind. Dem scheint aber nicht immer so zu sein, denn anscheinend gehen auch Banken mittlerweile neue Wege. Wie „news.at“ zu berichten weiß, setzen die Institute zum Teil auf mehr oder weniger fragwürdige Methoden.
Arbeiterkammer deckt fragwürdige Beurteilung der Kreditwürdigkeit auf
Laut „news.at“ ist die Arbeiterkammer unlängst der Frage nachgegangen, anhand welcher Parameter die Banken die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden ermitteln. Dabei kam die AK zu einem bedenklichen Ergebnis, da die Beurteilung der Kreditwürdigkeit oftmals auf fragwürdigen Methoden beruhe. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Technikfolgen-Abschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hat die Arbeiterkammer Wien die Studie „Credit Scoring in Österreich“ erarbeitet und zum Teil überraschende Ergebnisse zutage gefördert. So hat der Vorname des potentiellen Kreditnehmers Einfluss auf die Kreditvergabe. Es soll sogar eine sogenannte schwarze Liste geben, die die Vornamen vermeintlich nicht kreditwürdiger Konsumenten aufführt. Die Finanzbranche zeigt sich diesbezüglich aber verschlossen und gibt keine Auskunft hierüber. Es ist allerdings bekannt, dass es bereits wissenschaftliche Untersuchung zu besonders häufigen Vornamen in einkommensschwachen Schichten gab.
Nicht nur der Vorname, sondern auch der Wohnort soll bei der Einstufung der Kreditwürdigkeit herangezogen werden. Statistiken befassen sich ebenfalls mit der Adresse von Verbrauchern und stellen eine Verbindung zu den wirtschaftlichen Verhältnissen her. Diese Erkenntnisse sollen ebenfalls in das Credit Scoring einfließen, so dass potentielle Kreditnehmer, die in einkommensschwachen Gegenden leben, bei der Kreditvergabe zum Teil benachteiligt werden könnten.
Wer glaubt, dass lediglich das Einkommen, etwaige Schulden und andere wirtschaftliche Aspekte entscheidend für die Kreditwürdigkeit sind, wird demnach eines Besseren belehrt. Konsumentenschützer kritisieren diese Vorgehensweise der Banken laut „news.at“, können eine zunehmende Einbeziehung von Wohnort und Vorname allerdings bestätigen.