In Anbetracht der niedrigen Zinsen kann man zu dem Schluss kommen, dass sich viele Formen des Sparens nicht mehr lohnen. Dies trifft unter anderem auch aufs Bausparen zu, denn die gegenwärtige Niedrigzinspolitik lässt neue Bausparverträge nur wenig attraktiv erscheinen. Wer bereits vor Jahren einen Bausparvertrag abgeschlossen und sich somit einen attraktiven Zinssatz gesichert hat, kann sich dahingegen glücklich schätzen. Zumindest rein theoretisch ist dies der Fall, denn in der Praxis sorgen die Bausparkassen momentan häufiger für Ärger und Enttäuschung bei ihren Kunden.
Bausparkassen kündigen Altverträge
Hoch verzinste Bausparverträge waren noch vor einigen Jahren keine Seltenheit und können sich heutzutage als wahre Goldgrube für Verbraucher erweisen, denn der Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank hat sich auf einem Rekordtief eingependelt und verspricht somit alles andere als attraktive Renditen für Sparer. Dass die Altverträge den Bausparkassen ein Dorn im Auge sind, ist somit nicht weiter verwunderlich.
Wie auf „welt.de“ zu lesen ist, will die LBS Bayern diese Zustände nicht akzeptieren und hat aus diesem Grund Tausenden Bausparern gekündigt. Nachdem im vergangenen Jahr bereits einige Institute diesen Weg gegangen sind, soll die LBS Bayern nun nachgezogen sein, was ihre Kunden verärgern dürfte. Anstatt weiterhin satte Zinsen für ihr Guthaben zu erhalten, können sie jetzt wählen, ob sie eine Überweisung erhalten oder einen neuen Bausparvertrag abschließen. In Sachen Zinsen kann ein neuer Bausparvertrag natürlich in keinster Weise mit den Altverträgen mithalten. Bausparer, die auf die Nachricht der LBS Bayern gar nicht reagieren, müssen laut „welt.de“ damit rechnen, dass ihr Geld auf einem zinslosen Konto geparkt wird.
Verbraucherschützer kritisieren das Vorgehen der Bausparkasse, da diese nun nicht mehr nur Altverträge auflöst, bei denen die Bausparsumme überschritten wurde. Der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg zufolge bewege sich die LBS Bayern in einer juristischen Grauzone. Die Bausparkasse ist wohl anderer Meinung und sieht sich auf der rechtlich sicheren Seite.