Das Bauherrenmodell als lukrative Anlageform

Baustelle eines Bauherrenmodells mit Bauplänen und Kränen im HintergrundDas Thema Immobilieninvestitionen bietet zahlreiche Optionen, doch eine der interessantesten Möglichkeiten, die Ihnen als Anleger zur Verfügung steht, ist das sogenannte Bauherrenmodell. In diesem Beitrag erfahren Sie, was es damit auf sich hat, welche Chancen und Risiken diese Anlageform birgt und für wen sich das Bauherrenmodell eignet.

Was ist das Bauherrenmodell?

Das Bauherrenmodell ist eine spezielle Form der Immobilieninvestition, bei der mehrere Investoren gemeinsam in ein Bauprojekt investieren. Im Unterschied zum klassischen Immobilienkauf wird der Investor hier nicht direkt Eigentümer einer Wohnung oder eines Hauses, sondern beteiligt sich an einem Bauprojekt, das durch eine Bauherrengemeinschaft realisiert wird. Die Investoren, auch Bauherren genannt, finanzieren und entwickeln gemeinsam das Bauvorhaben, wobei ihnen steuerliche Vorteile zuteilwerden, die besonders für Gutverdiener von Interesse sind.

Der zentrale Vorteil des Bauherrenmodells liegt in den steuerlichen Begünstigungen, die bei der Finanzierung des Projekts entstehen. Es gibt hier vor allem die Möglichkeit, Herstellungskosten und laufende Abschreibungen steuerlich geltend zu machen, was zu einer Senkung der persönlichen Steuerlast führt. Dabei steht meist die Sanierung von Altbauten im Fokus, die unter Denkmalschutz stehen, was zusätzliche Förderungen möglich macht.

Wie funktioniert ein Bauherrenmodell?

Beim Bauherrenmodell schließen sich mehrere private und institutionelle Investoren zu einer Bauherrengemeinschaft zusammen. Diese Gemeinschaft trägt die Kosten für den Erwerb des Grundstücks, die Planung und den Bau des Gebäudes. Die Investoren sind also direkt am Bauprozess beteiligt, was bedeutet, dass sie von Anfang an Mitspracherecht haben. Die Verwaltung des Bauvorhabens übernimmt dabei in der Regel eine Projektgesellschaft, die die organisatorische Abwicklung für die Investoren sicherstellt.

Die Anteile, die die einzelnen Investoren am Projekt halten, richten sich nach ihrer Investitionshöhe. Sobald das Bauprojekt abgeschlossen ist, wird das Objekt vermietet und die Einnahmen werden anteilig an die Bauherren ausgeschüttet. So profitieren die Investoren langfristig von den Mieteinnahmen, was diese Anlageform besonders attraktiv für Personen macht, die eine langfristige und nachhaltige Geldanlage suchen.

Vorteile des Bauherrenmodells

Das Bauherrenmodell bietet diverse Vorteile, die es für bestimmte Anleger attraktiv machen. Nachfolgend möchten wir die wichtigsten Vorteile dieser Anlageform beleuchten:

  1. Steuerliche Vorteile: Durch das Bauherrenmodell lassen sich zahlreiche steuerliche Vorteile nutzen. Dazu gehören Abschreibungen für den Erwerb, die Sanierung und die Herstellungskosten des Objekts. Besonders bei denkmalgeschützten Objekten lassen sich erhebliche Steuervergünstigungen erzielen.
  2. Mitspracherecht und Einflussnahme: Da die Investoren im Rahmen der Bauherrengemeinschaft direkt am Projekt beteiligt sind, können sie auf Entscheidungsprozesse Einfluss nehmen. Das ist ein großer Unterschied zum Erwerb einer Eigentumswohnung, bei der kaum Einfluss auf Bauqualität oder Details genommen werden kann.
  3. Langfristige Einnahmen durch Vermietung: Nach der Fertigstellung wird das Objekt in der Regel vermietet, was zu langfristigen Einnahmen führt. Diese Mieteinnahmen bieten eine gute Möglichkeit der Vermögenssicherung und -mehrung.
  4. Förderungen und Zuschüsse: In vielen Fällen können zusätzliche Förderungen und Zuschüsse genutzt werden, insbesondere wenn es sich um denkmalgeschützte Objekte handelt. Dies senkt die Kosten für die Investoren und steigert die Rentabilität des Projekts.

Risiken und Nachteile

Wie jede Investition ist auch das Bauherrenmodell nicht ohne Risiken. Wichtig ist es, diese Risiken zu kennen und abzuwägen, bevor Sie sich für eine Beteiligung entscheiden:

  • Hohe Anfangsinvestition: Die Einstiegskosten beim Bauherrenmodell sind vergleichsweise hoch, da sich die Investoren sowohl an den Baukosten als auch am Grundstückserwerb beteiligen. Diese hohen Anfangsinvestitionen sind nicht für jeden Anleger geeignet.
  • Abhängigkeit von der Bauausführung: Da die Bauherren nicht direkt bauen, sondern eine Projektgesellschaft beauftragen, besteht das Risiko, dass Bauverzögerungen oder Baumängel auftreten. Dies kann die Rentabilität negativ beeinflussen.
  • Liquiditätsrisiko: Die Beteiligung an einem Bauherrenmodell ist eine langfristige Investition, was bedeutet, dass das investierte Kapital für viele Jahre gebunden ist. Eine kurzfristige Verfügbarkeit des eingesetzten Kapitals ist in der Regel nicht gegeben.

Für wen eignet sich das Bauherrenmodell?

Das Bauherrenmodell eignet sich besonders für Anleger, die ein hohes Einkommen haben und nach Möglichkeiten suchen, ihre Steuerlast zu reduzieren. Auch Investoren, die langfristig orientiert sind und die Idee einer nachhaltigen Immobilieninvestition schätzen, profitieren von dieser Anlageform. Wichtig ist, dass Anleger über eine ausreichende Liquidität verfügen, da es sich um eine langfristige Kapitalbindung handelt.

Zudem eignet sich das Bauherrenmodell für all jene, die gerne aktiv in den Bauprozess involviert sein möchten und einen persönlichen Einfluss auf das Projekt nehmen wollen. Die Kombination aus steuerlichen Vorteilen und langfristiger Mieteinnahme macht das Bauherrenmodell besonders für Gutverdiener und Personen, die eine nachhaltige Altersvorsorge anstreben, attraktiv.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So starten Sie mit dem Bauherrenmodell

  1. Information und Beratung: Suchen Sie eine professionelle Beratung, um die Details und Risiken genau zu verstehen. Es gibt zahlreiche Anbieter, die sich auf Bauherrenmodelle spezialisiert haben und Ihnen helfen können, das passende Projekt zu finden.
  2. Finanzierung klären: Stellen Sie sicher, dass Sie über die notwendige Liquidität verfügen oder eine entsprechende Finanzierung sichern können.
  3. Projektgesellschaft finden: Wählen Sie eine vertrauenswürdige Projektgesellschaft, die das Bauvorhaben abwickelt.
  4. Vertragsabschluss und Planung: Nach der Auswahl der Projektgesellschaft erfolgt der Vertragsabschluss. Anschließend beginnt die Planungs- und Bauphase.
  5. Vermietung und langfristige Verwaltung: Nach Fertigstellung erfolgt die Vermietung der Einheiten, und Sie profitieren von den laufenden Mieteinnahmen.

Eine lukrative, aber komplexe Anlageform

Das Bauherrenmodell stellt eine spannende und lukrative Anlageform dar, die jedoch auch mit gewissen Risiken und Anforderungen einhergeht. Insbesondere die steuerlichen Vorteile machen das Modell für Gutverdiener interessant, die bereit sind, sich langfristig zu binden und Einfluss auf den Bauprozess zu nehmen. Eine umfassende Beratung und sorgfältige Planung sind dabei unerlässlich, um die Vorteile des Bauherrenmodells optimal nutzen zu können.